Prader-Willi-Syndrom (PWS) - Vertiefungskurs 2020

Veranstaltung in Essen (Teil 2)

Neuropsychologie, Kinaesthetics und Sensorische Integration beim Prader-Willi-Syndrom


Kurs-Nr.: PWS-VERTIEFUNG-2020-003

Neuropsychologische und neurophysiologische Grundlagen beim Prader-Willi-Syndrom

Unter dieser Thematik geht es darum, eine Vorstellung von der Beziehung zwischen dem Gehirn und dem Verhalten zu bekommen. 
Grundlegende Einblicke in neuroanatomische, neurophysiologische und neuropsychologische Gegebenheiten des Gehirns bilden die Basis, die Art und Weise zu erklären, wie die Gehirntätigkeit sich in beobachtbarem Verhalten ausdrückt und welche Besonderheiten z. B. in Bezug auf Lernen, Emotionen, sensorische und motorische Funktionen zu Tage treten, wenn ein Prader-Willi-Syndrom vorliegt.
Insbesondere eine gestörte Funktion des Hypothalamus spielt für all diese Aspekte beim Prader-Willi-Syndrom eine entscheidende Rolle.

Kinaesthetics und Sensorische Integration als methodische Ansätze beim Prader-Willi-Syndrom

Die genetisch bedingte Hypotonie beim Prader-Willi-Syndrom ist neben dem mangelnden Sättigungsgefühl und den damit zusammenhängenden Problemen in Bezug auf die Ernährung die zentrale Beeinträchtigung.
Für die meisten von uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir im Alltag über die Kompetenz verfügen, uns gezielt und angepasst an die jeweilige Situation bewegen zu können. Genau diese Kompetenz ist ein zentraler Faktor unserer Lebensqualität, der beim PWS grob- wie feinmotorisch beeinträchtigt ist. Ein zentrales Ziel von Kinaesthetics ist es, dass Menschen lernen können, ihre individuelle Bewegungskompetenz zu entwickeln. Kinaesthetics bietet die Möglichkeit den Zusammenhang zwischen der eigenen Bewegungskompetenz eines Menschen und seiner Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung aktiv in der Praxis zu bearbeiten. Im Kurs beschäftigen wir uns mit den Konzepten Interaktion (Beziehungsgestaltung über Berührung und Bewegung), Funktionale Anatomie (Kontrolle des Gewichtes in der Schwerkraft), Menschliche Bewegung (Potenzial von Bewegungsmustern), Anstrengung (Unterstützen von Selbstständigkeit und Wirksamkeit) und Menschliche Funktion (Verstehen alltäglicher Aktivitäten).
Durch gezielte Bewegungserfahrungen und das Einordnen dieser mit dem Wissen zu Kinaesthetics ist es im Rahmen bedeutsamer Aktivitäten für Menschen mit PWS möglich, diese im Sinne der Sensorischen Integration zu integrieren. Diese Integration ermöglicht ein Erleben von Selbstwirksamkeit bei dem PWS-Betroffenen sowie ein aktives und konstruktives Gestalten von Interaktionen aus Sicht der Mitarbeiter und/oder Angehörigen. Dies führt zu Stressabbau in der Beziehungsgestaltung. Es entwickelt sich beidseits eine Empathie zu sich selbst.

Neben der Vermittlung einer theoretischen Basis liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem praktischen Handeln und dem Erfahrungsaustausch der TeilnehmerInnen. Kleingruppenarbeit, praktische Übungen mit Videofeedback sind die Methoden, mit denen die Inhalte erarbeitet werden.

Zielgruppe sind MitarbeiterInnen, die in der direkten Betreuung von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Personen mit PWS tätig sind.

Die Veranstaltung wird vom Prader-Willi-Syndrom-Institut Deutschland (PWS-ID) ausgerichtet und ist verpflichtender Bestandteil zum Erwerb der PWS Fachqualifikation. Sie findet unter der Leitung von Dr. Norbert Hödebeck-Stuntebeck und Dr. Hubert Soyer statt.

Veranstaltungstermin ist der 01. Dezember 2020 – 03. Dezember 2020. 

Der Veranstaltungsort ist das Welcome Hotel Essen. 

Welcome Hotel Essen


Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen begrenzt.
Die Kosten für das Seminar betragen 750 €, darin enthalten sind die Seminarkosten und die Verpflegung während der Seminarzeiten.

Bei Interesse melden Sie sich bitte über folgendes Anmeldeformular bis zum 27. November 2020 verbindlich an. 
Nach Ihrer verbindlichen Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung und Informationen zu Kursorganisation und Zahlungsmodalitäten.